conductio-princastell e.V.

Herr Wirt! - Schnell einen ... ... - Was ist denn hier passiert? Alles so . . . sauber!

Egal! - Trotzdem einen leichten Weinschorle - bitte!

Ein Kollege erzählte mir soeben ein Geschehnis aus seiner Kirche:

Ein junger Mann beichtet ihm er habe gegeigt. Das sei keine Sünde, meint der Pfarrer. Ein zweiter Mann beichtet ebenfalls, er habe gegeigt. Und auch ein dritter und ein vierter. Alle entlässt der Seelsorger ohne Buße.

Anschließend beichtet ein junges Mädchen: "Ich habe mich geigen lassen!"

Da stürmt der Seelsorger aus dem Beichtstuhl und brüllt: "Das ganze Streichorchester nochmals zurück zu mir!"

O sancta simplicitas! - Oh, heilige Einfalt!

Mein armer 'Kollege' - Irgendwie kann er mir leid tun!

Andererseits ist er nicht gerade einer von der Sorte, die seine Mitmenschen mit nötigen Prise Humor zu nehmen weiß!
Dabei sagte schon der Kirchenvater Aurelius Augustinus: "Humor ist eine Gabe des Geistes. Nur wer über den Dingen steht, kann sie belächeln!"

Nun kam der besagt Kollege in das Gemeindehaus und ging in den Saal, in dem gewöhnlich um diese Zeit Teile des Orchesters proben. Zur Erklärung sollte ich noch erwähnen, dass ein Großteil des Equipments in einem der Abstellkammern im hinteren Bereich des Gebäudes in raumhohen Regalen (zwischen)gelagert werden. Nun findet der Pastor keine Menschenseele vor; aber der Dirigent war schon da gewesen und jedoch schnell mal wieder kurz weg. Auf dem Zettel, den er den Mitgliedern des Orchesters zur Information an die Tür hing, stand:
Alle Bläser, die noch keinen Ständer haben, werden gebeten, sich hinten in der Kammer einen herunter zu holen!
Auweia - Ein Schelm, wer sich dabei was falsches denkt! - Prost Mahlzeit!

Ein nettes Machwerk epischer Erzählkunst! - Mit einer interessanten Pointe!

Apropos überraschend traurig stimmendes Ende:
Vor einigen Wochen besuchte unser Weihbischof eine unserer Schulen in einem Nachbarort. Im Religionsunterricht fragte er den kleinen Kevin, wer wohl die Mauern von Jericho zerstört hatte. Kevin erwiderte, dass er das nicht wisse, aber er sei es auf gar keinem Fall gewesen. Der Bischof war einigermaßen erschüttert von dieser Antwort und ging mit dem kleinen Kevin zum Klassenlehrer und erzählte ihm den ganzen Vorfall. Der Klassenlehrer sagte darauf hin, dass er den kleinen Kevin und seine Familie sehr gut kenne und wenn Kevin sage, er habe es nicht getan, dann könne man ihm ruhig Glauben schenken. Jetzt war der Bischof doch schon sehr erschüttert; er ging zum Rektor und erzählte ihm empört nochmals den ganzen Vorfall. Der Rektor hörte ihm zu und sagte dann: "Also, ich weiß wirklich nicht warum Sie sich da so aufregen. Wir holen uns einfach drei Kostenvoranschläge herein und reparieren diese verdammte Mauer!"

Das Gesicht von armen Bischof hätte einer photographieren sollen!!

Herr Wirt! - Einen kühlen weißen Schoppen!
Wenn Ihr nicht die nötige Zeit aufbringen könnt, darf ihn mir auch die adrette Kellnerin dahinten darreichen!

Noch bei meinem letzten Besuch hier konnte ich mich über die Verblüffung des Bischofs köstlich amüsieren, aber nun bin froh, dass ich selbst nicht photographisch erwischt wurde.
Vorhin traf ich auf dem Kreuzgang einen alt ehrwürdigen Kollegen und fragte ihn:
"Sie waren doch in Rom! Haben Sie auch die Sixtinische Kapelle gesehen?" - "Ja, obwohl für meinen Geschmack hat sie ein wenig laut gespielt."
Und ich habe den Eindruck, dass er dies todernst meinte!
Amen

Wenn manche so vor sich hin überlegten, was Sie so am Tage von sich geben . . . .
Vor allem, wenn man bedenkt, wer so alles zuhört!?!
Und erst recht, wenn es sich um ein Gebet handelt - Denn der Gesprächspartner ist ein sehr aufmerksamer Zuhörer!

Aber auch mir kommt so manches vor die Ohren - vor allem, wenn man mich in meiner Kutte in einer Nische sitzend entweder für eine Statue oder einen Schläfer hält (nur weil ich meinen Kopf in Demut neige). - So hörte ich auch das Gebet eines (scheinbar langjährigen) Ehemannes: "Lieber Gott, ich habe meine Frau sehr lieb. Aber wenn Du sie noch lieber hast, Dein Wille geschehe..."

Amen

Das Wetter sieht irgendwie nicht mehr so freundlich aus den Wolken.
Herr Wirt! - Diesmal einen wärmenden Roten bitte!
Apropos wärmen: Wo ist denn die nette, freundliche, gut aussehende Kellnerin ... Ach so, zu Besuch bei ihrer Oma. - Na gut; schon in den zehn Geboten heißt es nicht umsonst: Du sollst Vater und Mutter ehren. Das sollte auch für Großväter und Großmütter gelten!

Schwierig wird es nur, wenn die Generationen ziemlich unvorbereitet aufeinander treffen:
So ging eine Oma wie jeden Sonntag in Kirche. Jedoch stand es mit ihren Gehör nicht mehr zum besten. Wie sie nun neulich mit dem nagelneuen Hörrohr ankam, sah das der Kirchendiener und sagte zu ihr: "Das will ich Ihnen sagen, gute Frau, ein Tut mit dem Ding und Sie sind draußen!"
. . .
Amen

Vor kurzem traf ich einen jungen Kollegen, ein frisch gebackener Priester. In Ermangelung eines seiner Seniorkollegen unterhielt er sich mit mir über seine ersten Amtshandlungen. Dabei gab es einiges, was ihn doch sehr beschäftigte: "Also was ich eben bei der Beichte gehört habe. Da geht ja einem der Hut hoch!" - "Ja, den Fehler machen viele Anfänger", meinte ich mitfühlend, "das kann passieren, wenn man seinen Hut auf den Schoß legt."

Als kleinen Trost und als Erinnerung an unsere allzu menschlichen Schwächen erzählte ich von einem Mentor, der uns gerne mit seinen Anekdoten erheiterte, eine dieser davon. Eine Greisin des Dorfes kam zur Beichte: "Hochwürden, ich habe einen jungen Mann verführt!" - Darauf meinte der Abt lächelnd: "Gute Frau, ich glaube Ihnen ja fast alles, aber das nun wirklich nicht!" - "Na ja, es ist zwar schon über 60 Jahre her, aber ich beichte es halt noch immer gern!"

"Olim meminisse iuvabit." soll Publius Virgilius Maro gesagt haben! Also freuen wir uns unserer (guten) Erinnerungen!